Mit nachhaltigen Immobilien gegen steigende Bauzinsen

In der ersten Jahreshälfte von 2022 sind die Bauzinsen im Immobiliensektor stark angestiegen. Seit Dezember 2021 haben sich diese von 0,9 Prozent auf neulich mehr als 3 Prozent verdreifacht – ein Ende dieser Entwicklung ist momentan nicht in Sicht. Nach einem knapp zehnjährigen Boom auf dem Immobilienmarkt finden sich mittlerweile aufgrund der immer noch stark steigenden Bauzinsen und teurerer Hauskredite immer weniger Interessenten und Käufer für Grundstücke und Häuser. Auch die großen Investoren der Immobilienbranche passen sich der Aufwärtsspirale an. Zwar wollen sie grundsätzlich noch kaufen und investieren, allerdings zu niedrigeren Preisen, um die steigenden Bauzinsen halbwegs auszugleichen.

Wer etwa einen Hauskredit über 400.000 Euro aufgenommen hat, musste im Vorjahr noch etwa 1.300 Euro monatlich abbezahlen. Mittlerweile sind es 2.000 Euro pro Monat und mehr. Doch das Bauen wird nicht nur aufgrund der drastisch steigenden Bauzinsen immer teurer, sondern auch wegen der weiter steigenden Kosten für Rohstoffe und Baumaterial. Die Erfüllung des Traums vom eigenen Haus wird damit für immer mehr Menschen immer unerschwinglicher und unwahrscheinlicher, zumal sich Banken bei Bauzinsen für gewöhnlich an den Inflationserwartungen orientieren. Ergo dürften die Zinsen in absehbarer Zeit nicht sinken, sondern könnten sogar auf fünf Prozent ansteigen.

Niedrigere Bauzinsen dank geringerem Risiko bei nachhaltigen Neubauten

Zwar ist es möglich, spezielle Fördermittel zu beantragen, etwa bei der staatlichen Förderbank KfW. Doch diese sind zumeist sehr schnell ausgeschöpft. Diese Fördermittel sind allerdings nicht der einzige Weg, die explodierenden Kosten für den Bau eines Eigenheims zumindest halbwegs abzumildern. Eine weitere und äußerst bedeutende Möglichkeit ist nämlich das nachhaltige Bauen besonders energieeffizienter Häuser und Wohnungen.

Einige Banken sehen in nachhaltigen Immobilien ein deutlich geringeres Ausfallrisiko bei der Gewährung der Baukredite, weswegen sie teils deutlich bessere Konditionen anbieten können als bei „klassischen“, nicht nachhaltigen Häusern. Da sich Bauzinsen primär aus Refinanzierungskosten und den sogenannten Risikokosten zusammensetzen, können aufgrund des langfristig geringeren Risikos bei nachhaltigen Eigenheimen eben auch niedrigere Zinsen von Seiten der Banken angeboten werden.

Niedrigere Bauzinsen für nachhaltiges Bauen könnte sich als Win-Win-Situation für die Menschen erweisen, die den Traum vom Eigenheim aufgrund der stark gestiegenen Kosten noch nicht aufgegeben haben. Denn neben besseren Konditionen für die Kunden bietet diese Entwicklung noch einen weiteren essenziellen Vorteil für die Umwelt, das Klima und damit letztlich auch die gesamte Menschheit.

Mit nachhaltigem Bauen gegen die „Problemzone“ im Immobiliensektor

Das Immobiliengewerbe gehörte bis dato zu den größten Problemfällen in puncto Klima- und Umweltschutz. Nach einer Studie der Universität Stuttgart sind das Bauen und der laufende Betrieb von Gebäuden weltweit für etwa ein Drittel des Energieverbrauchs verantwortlich. Neben nachhaltigen Neubauten ist die entsprechende Sanierung von bestehenden Gebäuden, vor allem von Altbauten, besonders wichtig, um diesen extremen Energieverbrauch im Immobiliensektor so schnell und effizient wie möglich zu senken.