Lohnt sich doppelt: Grüne Immobilien an der Börse

Investitionen in Wohneigentum gehören in Deutschland zu den beliebtesten Formen der Geldanlage. Immobilien-Investments bedeuten aber nicht zwangsläufig das Erwerben eines Hauses oder einer Wohnung. Auch in kleineren Dimensionen lassen sich mittel- bis langfristig Investitionen tätigen, die im Portfolio als Instrument gegen die kursierende Inflation wirken können. Investoren haben dabei eine ganze Reihe von Anlageformen zur Auswahl, die alle mit dem Bereich Nachhaltigkeit und Immobilien in Verbindung stehen: Crowdinvestment, Anleihen, Immobilienfonds oder auch Genossenschaftsanteile sind Formen, die alle unterschiedliche Chancen und Risiken beinhalten. Generell zeichnet sich für nachhaltige ESG-Fonds ein Höhenflug ab – und das liegt nicht nur am Umweltbewusstsein der Anleger, sondern auch an wirtschaftlichen Interessen. Denn der Green Deal der EU verspricht in Zukunft deutliche bessere Erträge für nachhaltige Immobilien.

STABILITÄT UND RENDITE

Wer direkt in Immobilien investiert setzt in erster Linie auf Gewinne aus Mieteinnahmen und Zinsen, aber auch die generelle Wertsteigerung nachhaltiger Gebäude sind zentrale Argumente für diese Form des Investments. Allerdings sind Investoren bei diesem Modell von generellen Konjunkturschwankungen abhängig, und die Nachhaltigkeit lässt sich nicht so einfach prüfen wie bei anderen Anlageformen. Als passive Einkommensquelle genießt die direkte Investition in Privat- oder Gewerbeimmobilien unter Anlegern große Beliebtheit. Bedacht werden sollten dabei allerdings Kosten für die Instandhaltung und dass die Mietrenditen durch Steuern und Nebenkosten meist geringer ausfallen als erwartet.

Ein Investment in Wertpapiere stellt eine weitere Möglichkeit für Immobilienanlagen dar. Dabei stehen offene, geschlossene Immobilienfonds sowie Crowdinvesting-Projekte zur Auswahl. Offene Immobilienfonds sind dabei ideal für Einsteiger und vor allem bei Kleinanlegern populär: Durch ihre relative Sicherheit und ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis gelten die bei langfristiger Ausrichtung als stabilisierendes Element bei Anlageportfolios. Während in ihnen neue Projekte aufgenommen und Anteile eingeschränkt zurückgegeben werden können, ist das bei risikoärmeren aber auch renditeschwachen geschlossenen Fonds nicht möglich. Letztere sind meist weniger diversifiziert und müssen häufig mehrere Jahre gehalten werden, versprechen aber auch eine höhere Rendite. Allerdings existiert auch in vielen offenen Immobilienfonds eine Mindesthaltefrist, die in der Regel 24 Monate beträgt. Auch variiert die Rückgabefrist zwischen 12 und 36 Monaten. Es gilt also, sich vorab gut über alle Rahmenbedingungen des jeweiligen Fonds zu informieren. Generell sollte allerdings beachtet werden, dass bei Immobilien im Ausland nicht nur beim Thema Nachhaltigkeit eigene Bedingungen beachtet werden müssen.

WEITERE ANLAGEFORMEN FÜR NACHHALTIGE IMMOBILIEN

Crowdinvesting ist eine weitere Anlageform, die insbesondere Kleinanlegern mit geringeren Beträgen entgegenkommt. Für ein Investment zwischen 50 und 10.000 Euro werden dabei Zinsen ausgeschüttet. Das Prinzip dahinter kann als eine Art Demokratisierung der Geldanlage verstanden werden, denn als Teil eines Schwarms können viel mehr Menschen Investitionen tätigen als zuvor. Auch Investoren mit kleinerem Geldbeutel können auf diese Weise nachhaltige Projekte unterstützen und im Idealfall damit Geld verdienen. Allerdings ist die Höchstsumme beschränkt, so dass bei größerem Volumen eine sehr breite Streuung erforderlich ist. Interessenten sollten sich vorab beim Anbieter der Schwarmfinanzierung über die Bedingungen, die Risiken und die Nachhaltigkeit genau informieren. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit für Anleger, in Immobilien-Genossenschaften einzusteigen. Hier muss beachtet werden, dass die Zins-Chancen geringer sind und das Kapital gebunden bleibt – und immer auch das Risiko eines Totalverlusts besteht.

Für welche nachhaltige Anlageform sich Investoren entscheiden, hängt von den Zielen, der Risikobereitschaft, aber auch von der eigenen Liquidität ab. Das Angebot an nachhaltigen Geldanlagen ist in den vergangenen Jahren konstant gewachsen. Angesichts der globalen Energiewende dürften in Zukunft das Geschäft mit nachhaltigen Immobilien nicht nur ausgeweitet, sondern auch lukrativer werden.